Publikationen

Eines der wichtigsten Ziele des Forschungsnetzwerks IFRiS besteht darin, fundiertes Wissen rund um die Themen Integration, Flüchtlinge und Asylbewerber zu generieren und zu verbreiten. Auf dieser Seite finden Sie verschiedene Publikationen, die im Rahmen des Netzwerkes enstanden sind, darunter relevante Veröffentlichungen der Netzwerkmitglieder sowie die Abschlussarbeiten unserer studentischen MitarbeiterInnen.

2021

Von Pegida-Demonstrationen bis zu extremistischen Gewalttaten: Sachsen rückte in den vergangenen Jahren mehrfach durch rechtspopulistische und rechtsextremistische Ereignisse in den Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit. Ist Sachsen wirklich eine Hochburg des Rechtsextremismus? Dieser Band informiert über die Akteure, gibt Befunde der Einstellungsforschung wieder und liefert aktuelle Zahlen über politisch motivierte Straftaten und rechtsextremistische Gewalt. Anhand einschlägiger Beispiele werden außerdem die Grauzonen zwischen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus beleuchtet.

2020

  • Pickel, Gert, Oliver Decker, Steffen Kailitz, Antje Röder und Julia Schulze Wessel. 2020. Handbuch Integration. Wiesbaden: Springer VS.

Integration und gesellschaftlicher Zusammenhalt sind zentrale Themen in den Sozialwissenschaften, zu welchen eine Vielfalt an Zugängen besteht. Dieses Handbuch präsentiert in umfassender Weise, was Integration in modernen Gesellschaften bedeutet, was Auswirkungen auf sie hat, welche Folgen sie besitzt und wie sie Gesellschaften prägt. Hierfür wird bewusst ein interdisziplinärer Zugang gewählt, der sowohl soziologische, politikwissenschaftliche, aber auch psychologische, historische und erziehungswissenschaftliche Zugänge berücksichtigt.

Sachsen war in den vergangenen Jahren die Region Deutschlands, in der sich die Probleme der Erhaltung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der bis in die bürgerlichen Schichten hineinreichenden Desintegration in besonders heftiger Weise entfalteten. Gesellschaftliche Integration und Desintegration sind dabei zwei Seiten einer Medaille. Der Band widmet sich daher zwei eng verflochtenen Themenkomplexen, zum einen den Integrationsprozessen der sächsischen und deutschen Zuwanderungsgesellschaft, zum anderen Desintegrationsprozessen in der deutschen Gesellschaft, die teils mit Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus einhergehen.

Der Freistaat Sachsen gilt vielfach als eine Hochburg des Rechtsextremismus und Rechtspopulismus mit herausragenden Ergebnissen von Rechtsaußenparteien, ausgeprägten fremdenfeindlichen Gewaltszenen und regem rechten Straßenprotest. Die Autorinnen und Autoren des Bandes prüfen die These von der »Hochburg Sachsen« auf allen Ebenen (Einstellungen, Wahlverhalten, Protestkulturen, militante Szenen, Diskurse und Ideologien), indem sie interregionale Vergleiche mit östlichen wie westlichen Ländern ziehen. Dabei gehen sie möglichen Ursachen für etwaige sächsische Besonderheiten nach. Der Band lässt auf diese Weise ein facettenreiches Bild des Rechtsextremismus und Rechtspopulismus in Sachsen entstehen.

2019

  • Pickel, Gert, Oliver Decker, Steffen Kailitz, Antje Röder, und Julia Schulze Wessel. 2019. Handbuch Integration. Wiesbaden: Springer VS.

Integration und gesellschaftlicher Zusammenhalt sind zentrale Themen in den Sozialwissenschaften, zu welchen eine Vielfalt an Zugängen besteht. Dieses Handbuch präsentiert in umfassender Weise, was Integration in modernen Gesellschaften bedeutet, was Auswirkungen auf sie hat, welche Folgen sie besitzt und wie sie Gesellschaften prägt. Hierfür wird bewusst ein interdisziplinärer Zugang gewählt, der sowohl soziologische, politikwissenschaftliche, aber auch psychologische, historische und erziehungswissenschaftliche Zugänge berücksichtigt.

2018

  • Röder, Antje, Steffen Kailitz, Tobias Genswein, Sheryn Rindermann, Julia Schulze Wessel, Gert Pickel, Oliver Decker, und Lea Hohenberger. 2018. Methodische Herausforderungen quantitativer Befragungen von Geflüchteten am Beispiel einer Vorstudie in Sachsen.  Z’Flucht Zeitschrift für Flüchtlingsforschung 2, 2, S. 313-329. (open access)

Bei der quantitativen Erforschung von Geflüchteten gibt es einige Herausforderungen, die über die üblichen methodischen und praktischen Anforderungen empirischer Forschung hinausgehen. In diesem Beitrag werden auf der Grundlage der Erfahrungen der Vorstudie Flucht und Integration (FLIN) des Netzwerks Integrations-, Fremdenfeindlichkeits- und Rechtsextremismusforschung in Sachsen (IFRiS) Hürden bei der Befragung von Geflüchteten aufgezeigt und mögliche Strategien zum Umgang mit diesen Schwierigkeiten in standardisierten Umfragen diskutiert. Erörtert werden Probleme des Zugangs zur Zielgruppe und damit verbundene Fragen der Repräsentativität sowie sprachliche und kulturelle Besonderheiten, die bei der Entwicklung und Durchführung einer Umfrage mit Geflüchteten bedacht werden sollten.

2017

  • Decker, Oliver, Christian Eichardt, Tobias Genswein, Steffen Kailitz, Gert Pickel, Sheryn Rindermann, Antje Röder, und Julia Schulze Wessel. 2017. Flucht und Integration. Geflüchtete in Sachsen. IFRiS Working Paper 2. (open access)

Hintergrund und Fragestellung: Mit der Zunahme der Zahl der Geflüchteten in Deutschland gewann die Frage nach Motoren und Bremsen ihrer Integration an Bedeutung. Im Forschungsprojekt „Flucht und Integration. Geflüchtete in Sachsen“ (FLIN) wurden Geflüchtete in Sachsen befragt, um Kenntnisse über soziodemographische Hintergründe, politische, soziale und religiöse Wertevorstellungen und ihre Sichtweise auf Deutschland und die Deutschen zu erlangen. Die Befragung war dabei als Pretest für eine geplante deutschlandweite Befragung angelegt. Dieser Beitrag beschreibt die Vorgehensweise bei der Befragung, präsentiert zentrale Befunde des Pretests und vergleicht die Ergebnisse von FLIN mit Ergebnissen anderer Befragungen von Geflüchteten.
Methode: Zwischen November 2016 und Januar 2017 befragten durch Projektverantwortliche geschulte Interviewerinnen und Interviewer mit Arabisch- und/oder Persischkenntnissen im Rahmen des Projekts in Erstaufnahmeeinrichtungen in Chemnitz und Dresden sowie im sozio-kulturellen Zentrum „Die Villa“ und an der Universität in Leipzig 61 Geflüchtete. Als Erhebungsinstrument diente ein standardisierter Fragebogen auf Arabisch, Persisch, Englisch und Deutsch. Bei Fragen und Schwierigkeiten mit dem Fragebogen standen den Befragten die Interviewerinnen und Interviewer zur Klärung zur Verfügung. Bei der Testbefragung wurde bei einem Teil der Befragten ohne Aufwandsentschädigung, bei einem anderen Teil der Befragten mit einer Aufwandsentschädigung von zehn Euro gearbeitet.
Ergebnisse: Über zwei Drittel der Befragten (69,2 %) fühlen sich in Deutschland sehr oder eher willkommen. Deutlich mehr als ein Drittel der Befragten (37,5 %) berichten von persönlichen Diskriminierungserfahrungen. Die Befragten äußern eine hohe Zustimmung zur Demokratie, gleichzeitig bestehen aber Sympathien für autoritäre Systeme. Nur eine kleine Minderheit (6,3 %) der Antwortenden bezeichneten sich als „sehr religiös“. Die Befragten sehen weitgehend Frauen und Männer als gleichberechtigt.
Diskussion: Da der Pretest keinen Anspruch auf Repräsentativität erhebt, sind die Ergebnisse sehr vorsichtig zu interpretieren. Allerdings werden in anderen Befragungen von Geflüchteten weitgehend ähnliche Ergebnisse erzielt. Nach dem Pretest wird Verbesserungsbedarf vor allem im Feldzugang gesehen. Hier müssen vor allem die Vorankündigung und die räumliche Befragungssituation verbessert werden. Bei der Auswahl der Zielpersonen sind ausreichende Sprach- und Lesekenntnisse zu berücksichtigen. Die Erhebung politischer Einstellungen war aufgrund hoher Fehlwerte ein Problem und erfordert Anpassungen im Fragebogen.

2016